- Der Ötztaler Radmarathon: Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch sind geschafft

Der Ötztaler Radmarathon: Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch

Ich habe einen Traum! Ötztaler Radmarathon

"Ich habe einen Traum!" Dieser Spruch des berühmten Bürgerrechtlers Martin Luther King ist auch der Slogan des Ötztaler Radmarathons. Jedes Jahr am letzten Wochenende im August, finden sich daher an die 5000 Radfahrer in Sölden ein, um sich ihren eigenen Traum vom Finish beim "Ötzi" zu erfüllen.

Training für 238km und 5500hm bei Regen und Kälte

Sind die Rahmendaten des Ötztaler Radmarathons mit 238km und 5500hm Jahr für Jahr gleich beeindruckend, kam dieses Jahr das Wetter erschwerend hinzu. Auf die Distanz und die Höhenmeter kann man sich trainieren, aber wie bereitet man sich auf solch denkbar schlechtes Wetter vor? Dauerregen und einstellige Temperaturen beim Start sorgten schon vor dem Startschuss für eine beachtliche Dezimierung des Starterfeldes. Nur 3352 von ca. 5000 startberechtigten Fahrern beginnen das Rennen in diesem Jahr überhaupt, etliche kehren schon nach einigen Kilometern der ersten Abfahrt nach Ötz aufgrund von Dauerregen und Kälte wieder um.

Früher Start in Kälte und Regen beim Ötztaler Radmarathon

Von Sölden nach Ötz und den Pass zum Kühtai hinauf

Die 1200 Höhenmeter zum Kühtai (2017m über Meereshöhe) sind nach der Abfahrt von Sölden nach Ötz eine willkommene Gelegenheit für die Rennfahrer, um sich ein wenig aufzuwärmen. Immer noch regnet es wie aus Kübeln, und das bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt. Der Live-Ticker meldet Schnee auf den Pässen, was Freunde und Verwandte der Starter noch mehr zu beunruhigen scheint, als die Sportler selber.

Die Abfahrt vom Kühtai nach Innsbruck als Grenzerfahrung

Die Abfahrt vom Kühtai wird für die Radler zur Grenzerfahrung: bei peitschendem Regen, Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und Geschwindigkeiten bis über 100 km/h entscheiden sich über 300 Radfahrer dazu, das Rennen zu beenden. Wer sich durchbeißt, kommt vollkommen unterkühlt und schlotternd in Innsbruck an, nur um sich direkt in den nächsten Aufstieg zu werfen.

Den Brenner hinauf und wieder herunter nach Sterzing

Den Brenner hinauf gab es dann die ersten Sonnenstrahlen und auch der Regen begann langsam aber sicher weniger zu werden. Die Abfahrt war zum Großteil schon getrocknet, so daß es schnell in Richtung Jaufenpass weiterlief.

Jaufenpass ohne Schnee

Nach den düsteren Prognosen vom Morgen sowie Bildern von Schnee auf dem Jaufenpass, waren gewiss alle Rennfahrer froh als das Wetter langsam besser wurde und die Sonne Regen und Schnee verdrängte. So war die schwierige Abfahrt vom Jaufenpass komplett trocken und nicht mehr zu kalt.

Das lange leiden am Timmelsjoch

Christian Manunzio am Jaufenpass - Foto: Sabrina H., Frankfurt

Am Timmelsjoch schließlich kam die Sonne dann endlich richtig zum Vorschein, so dass zumindest die letzten 30 Kilometer bergauf trocken zu bewältigen waren.

Roberto Cunico knapp vor Jörg Ludewig im Ziel

Nach 7 Stunden und 13 Minuten kam der Italiener Cunico knapp vor dem deutschen Ex-Profi Jörg Ludewig ins Ziel. Beste Frau wurde Monika Ditl in 8 Stunden 29 Minuten.

Alle Fahrer aus dem medhealthletics Team kamen heil und sicher ins Ziel, bei diesen Wetterbedingungen keine Selbstverständlichkeit. Obwohl sich so mancher durch die schwierigen Witterungsverhältnisse um den Lohn des ganzjährigen Trainings gebracht sah, waren sich alle Fahrer am Ende einig, dass es eine ganz besondere Herausforderung gewesen sei, frei nach dem Motto: "Bei Sonnenschein kann ja jeder.."