Herzmuskelentzündung - Myokarditis: Symptome und Behandlung

Herzmuskelentzuendung / Myokarditis - Symptome

Viele Sportler haben schon von der Myokarditis oder auch Herzmuskelentzündung gehört, aber kaum einer weiß, was dies eigentlich genau bedeutet und vor allem, welche Folgen eine Herzmuskelentzündung haben kann.

Was ist eine Herzmuskelentzündung?

Die Myokarditis ist eine Entzündung des Herzmuskels. Dies kann viele verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise ein unbeachteter Infekt, Grippe oder Erkältung.

So können Bakterien, Pilze, Viren und einiges mehr die Verursacher einer Herzmuskelentzündung sein. Der entzündliche Prozess kann sowohl die Muskelzellen, das Bindegewebe aber auch die Gefäße erfassen. In Deutschland sind Viren die häufigsten Auslöser einer Herzmuskelentzündung, insbesondere der sogenannte Coxsackie-Virus vom Typ B.

Was sind die Folgen einer Herzmuskelentzündung?

Eine unbeachtete Myokarditis kann zu einer Schwächung des Herzmuskels führen und im schlimmsten Fall zum kompletten Versagen des Herzens. Aber auch eine nicht vollständig ausgeheilte Myokarditis kann zu einer lebenslangen Beeinträchtigung infolge einer verminderten Pumpleistung des Herzens führen. Dies macht es so wichtig, eine Myokarditis rechtzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln.

Was sind die Symptome einer Herzmuskelentzündung?

Die Anzeichen einer Myokarditis können vielfältig und uneindeutig sein und zeigen sich vielleicht als Herzinsuffizienz (unzureichende Herzleistung) oder durch Herzrhythmusstörungen.

Es können Herzschmerzen sowie Müdigkeit und Schwäche auftreten, müssen aber nicht. Während der Eine schwer krank im Bett liegt, bemerkt ein Anderer lediglich eine leichte Leistungseinbuße – allerdings kann durch die Schwere der Symptome ebenfalls kein Rückschluss auf die Schwere der Erkrankung gemacht werden.

Typische Symptome sind Luftnot und ein Druckgefühl im Brustbereich. Auch Herzstolpern oder Herzrasen können Anzeichen einer Herzmuskelentzündung sein. Eine Herzinsuffizienz könnte sich zum Beispiel durch Beinödeme (geschwollene Beine) ankündigen.

Könnte ich eine Herzmuskelentzündung haben?

  • Sie hatten einen Infekt und haben dennoch weiter trainiert?
  • Sie erreichen nicht mehr die gewohnte Leistung?
  • Sie kommen schneller außer Atem oder spüren eventuell einen Druck hinter dem Brustbein?
  • Bemerken Sie vielleicht Herzrhythmusstörungen?

Mit einer sportmedizinischen Untersuchung können Sie sicher stellen, daß Sie gesund und leistungsfähig sind.

Eins sollten Sie nicht vergessen: eine Herzmuskelentzündung kann auch völlig stumm verlaufen, nur einige der genannten Anzeichen hervorrufen, oder auch individuell ganz andere Symptome zeigen!

Wenn Sie sich unwohl fühlen und unsicher sind, suchen Sie auf jeden Fall einen Arzt auf!

Wenden Sie sich beispielsweise an Dr. Hildebrandt aus unserem Team.

Woran erkenne ich einen guten Arzt?

  • Der Arzt macht eine ausführliche Anamnese mit Fragen zu vorherigen Erkrankungen, genauem Beginn Ihrer Symptome/Ihrem Leistungsknick etc.
  • Es folgt eine körperliche Untersuchung.
  • Blutentnahme zur Bestimmung von eventuellen Virusantikörpern im Blut, Entzündungswerten, Herzenzymen etc.
  • Es sollte ein Ruhe-EKG, eine Echokardiographie und ein Belastungs-EKG durchgeführt werden. Veränderungen die hier eventuell auftreten sind keinesfalls Myokarditis-spezifisch, können aber richtungsweisend sein und zusammen mit den klinischen Symptomen zur Diagnosestellung führen. Relativ häufig zeigt sich im Echokardiogramm eine linksventrikuläre Dysfunktion, im EKG werden passagere Veränderungen der ST-Strecke und der T-Welle beschrieben.
  • Ggf. wird ein Untersuchung des Herzens mittels MRT oder Szintigraphie empfohlen, letztendlich gesichert wird die Diagnose durch eine Myokardbiopsie.

Wie verhalte ich mich, wenn die Diagnose Herzmuskelentzündung fest steht?

Sie sollten die Myokarditis sehr ernst nehmen und sich klar machen, daß ihr (zukünftiges) Leben deutlich mehr wiegt als kurzfristige Erfolge im Sport.

Was tue ich bei einer Herzmuskelentzündung?

  • Bitte bedenken Sie, dass eine Herzmuskelentzündung eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung ist.
  • Bei einer Myokarditis gilt meistens ein absolutes Sportverbot für mindestens 6 Monate – gegebenenfalls länger.
  • Schonen Sie sich, sorgen Sie für ausreichend Schlaf und ernähren Sie sich gesund – Alkohol sollte unbedingt gemieden werden.
  • Ggf. verschreibt Ihnen Ihr Arzt eine medikamentöse Therapie zur Entlastung des Herzens (Digoxin, Diuretika, ACE-Hemmer).
  • Bitte halten Sie sich an die Empfehlungen, auch wenn Sie sich längst wieder besser fühlen.
  • Suchen Sie erneut Ihren Arzt auf bevor Sie wieder mit dem Sport beginnen.
  • Trainieren Sie langsam und kontrolliert wieder auf und gehen Sie regelmäßig zu Kontrollen bei Ihrem Arzt.

Wie vermeide ich eine Herzmuskelentzündung?

Die ungefährlichsten Erkrankungen sind die, die man nicht hat. Daher sollten Sie von vornherein alles tun um eine Myokarditis möglichst zu vermeiden. Insbesondere in den kälteren und regnerischen Wintermonaten, aber auch das ganze Jahr über, ist Ihre Gesundheit das höchste Gut und sollte niemals hinter Training und Wettkämpfen zurückstecken.

Wie schütze ich mich vor einer Herzmuskelentzündung?

  • Hören Sie auf Ihren Körper, wenn er Ruhe verlangt, sollte er sie auch erhalten.
  • Wenn Sie schwer krank sind, sollten Sie unter keinen Umständen trainieren!
  • Trainieren Sie auch nicht, wenn Sie sich schon wieder besser fühlen, aber immer noch Medikamente (z.B. Antibiotika) nehmen.
  • Gehen Sie im Zweifelsfall zu Ihrem Arzt und fragen Sie ihn um Rat.
  • Gönnen Sie sich wenn Sie krank sind ein paar Tage Ruhe. Sie würden im Training/im Wettkampf ohnehin nicht Ihre Leistung bringen und wenn es schlecht läuft verschleppen Sie die Erkrankung und es folgen 6 Monate absolutes Sportverbot
  • Bedenken Sie immer: was ist ein verpasster Wettkampf gegen eine lebenslange Schädigung?

Verlauf einer Herzmuskelentzündung:

  • Bei einem Drittel der Patienten bessert sich die linksventrikuläre Funktion spontan wieder.
  • Ein Drittel der Patienten geht in ein chronisches Stadium ohne wesentliche Verbesserung über.
  • Bei einem Drittel der Patienten wird ein rasch progredienter Verlauf bis zur schweren Herzinsuffizienz verzeichnet. Sport und körperliche Belastung werden unmöglich.

Denken Sie also immer daran:

Was ist schon ein verpasster Wettkampf oder ein ausgefallenes Training, im Vergleich zu lebenslangen Beschwerden?

Wenn Sie sich unsicher sind, Beschwerden haben, oder einfach auf Nummer sicher gehen wollen, helfen wir Ihnen gerne weiter!

Sprechen Sie uns an!

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